Unternehmensberatung-Ranking : Die besten Unternehmensberater Österreichs 2025

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Welche Beratungsunternehmen österreichischen Führungskräfte für die besten auf ihrem Arbeitsgebiet halten, haben wir in einer groß angelegten Studie herausgefunden.

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Die Luft wird rauer, auch am Beratermarkt. Zollkrieg, hohe Energiepreise, multiple globale Krisenlagen, Nachhaltigkeitsdruck, rasanter Wandel durch KI. Dass Unternehmen angesichts all dieser Herausforderungen auf der Ausgabenbremse stehen, spürt auch das Consulting-Universum. 

Zugleich gilt aber auch: Orientierung ist 2025 gefragter denn je. Berater, die ihren Kunden in stürmischen Zeiten zuverlässige Begleitung bieten, sind auch dementsprechend gut gebucht. Wie jedes Jahr hat das INDUSTRIEMAGAZIN die besten von ihnen identifiziert und präsentiert nun ein Ranking jener Consultinghäuser, denen die heimischen Manager Bestnoten vergeben. Und wie jedes Jahr zeichnen wir auch die spannendsten Kooperationen zwischen Beratern und Industrie nach.

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Wir blicken zudem in die Tiefe und sagen Ihnen nicht nur, welche Consulter für welche Aufgaben die besten Referenzen haben, sondern werten die besten Beratungshäuser nach Branchen: von A wie Automobil bis T wie Transport. Und wir schauen auch, was für die Auftraggeber am meisten zählt. Fachwissen, Präsenz vor Ort und Branchenkenntnisse liegen nach Angaben der Befragten klar vorne, wenn es darum geht, das richtige Beratungshaus zu finden. Wobei eine Suche von null weg ohnehin eher selten vorkommt: Nur ein Fünftel der befragten Unternehmen beauftragt anlassbezogen, die große Mehrheit setzt auf langfristige Kooperationen. 

Mehr spannende Einsichten darüber, was heute in der Beratungswelt als harte Währung gilt und was von den Kunden weniger goutiert wird, bietet die Deep-Dive-Studie zum Ranking, die auf unsrer Website in allen Details nachvollzogen werden kann. 

Die Sieger des Rankings finden Sie wie gewohnt im Tabellenteil. An dieser Stelle sei nur so viel verraten: Wie im Vorjahr gibt es einige Mehrfachgewinner, an vielen Stellen hat sich die Reihenfolge der Top-Platzierten aber markant geändert. 

Erstellt wurde unser Ranking wie auch die Deep-Dive-Studie vom Meinungsforschungsinstitut brandscore.at. Befragt wurden ausschließlich Verantwortliche auf dem C-Level.

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Top-Unternehmensberatungen 2025: Ergebnisse der Erhebung

Die Grundlage des Rankings bildet eine breit angelegte Befragung von 250 Führungskräften, die über das Online-Panel des Meinungsforschungsinstituts Brandscore ihre Einschätzungen zu Beratungsunternehmen abgegeben haben. Die Resultate liefern ein differenziertes Bild der österreichischen Consulting-Landschaft – mit klaren Favoriten in insgesamt 15 Kompetenzfeldern.

Dazu zählen unter anderem Marketing & Vertrieb, Organisations- und Strategieberatung, Human Capital, Interim Management, Restrukturierung sowie Change Management. Auch spezialisierte Disziplinen wie Steuerberatung, Mergers & Acquisitions, Corporate Finance, Beschaffung, CSR, Operations Management, IT-Strategie & Implementierung und Digitalisierung wurden detailliert bewertet.

Das Ergebnis: ein umfassender Überblick über jene Beratungshäuser, die in ihrer jeweiligen Disziplin besonders überzeugen – aus Sicht der Wirtschaft selbst.

Consulting-Ranking 2025: Liste der besten Unternehmensberatungen nach Noten

Das große Unternehmensberater-Ranking des INDUSTRIEMAGAZINS zeigt eindrucksvoll: Die Consulting-Branche in Österreich ist heute so vielfältig wie nie zuvor – und zugleich hochspezialisiert. Die Zeiten, in denen einige wenige Platzhirsche den Markt dominierten, gehören der Vergangenheit an.

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Ein bekannter Name allein genügt längst nicht mehr, um in allen Beratungsfeldern zu überzeugen. Stattdessen punkten zunehmend spezialisierte Anbieter, die in ihren jeweiligen Kompetenzbereichen mit tiefem Know-how und maßgeschneiderten Lösungen aufwarten.

Entsprechend facettenreich präsentiert sich auch die Liste der diesjährigen Top-Beratungen: Sie spiegelt ein dynamisches Marktumfeld wider, in dem Exzellenz in der Nische ebenso zählt wie strategische Breite.

Das sind die besten Unternehmensberatungen 2025

  1. Mercer (Austria) GmbH    1,05    *****
  2. Deloitte    1,22    *****
  3. TPA Steuerberatung GmbH    1,32    *****
  4. Eblinger & Partner GmbH    1,76    ****
  5. BearingPoint    1,82    ****
  6. ICON    1,82    ****
  7. Sattler Energie Consulting    1,83    ****
  8. CONEO Steiermark Steuerberatung GmbH    1,85    ****
  9. die Berater Unternehmensberatungs GmbH    1,95    ****
  10. REFA Consulting AG    1,96    ****
  11. Klaiton Advisory GmbH    1,98    ****
  12. EY Ernst & Young ServicegmbH & Co OG    2,05    ****
  13. Concircle Österreich GmbH    2,08    ****
  14. Simon-Kucher & Partners GmbH    2,09    ****
  15. Detecon Consulting Austria GmbH    2,09    ****

Untersucht wurden klassische Beratungsunternehmen, IT-Beratungen, Beratungstöchter von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und am Inhouse-Consultingfirmen, die am Markt tätig sind.

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Diese Beratungen dominieren das Ranking 2025

Ein Beratungsunternehmen konnte sich gleich in mehreren Kategorien und Branchen an der Spitze positionieren: EY Ernst & Young Service GmbH & Co OG erreichte den ersten Platz in der Kategorie Finance sowie im Branchenranking Banken und Versicherungen. In der Kategorie Digitalisierung belegte EY Platz zwei, im Bereich Nachhaltigkeit (Sustainability) Platz drei. Auch in den Branchensegmenten Maschinen- und Anlagenbau sowie Handel und Konsumgüter konnte sich EY jeweils unter den Top Drei platzieren – letzteres sogar mit einem ersten Platz. Damit ist EY insgesamt sechsmal im Gesamtranking vertreten – häufiger als jedes andere Beratungshaus.

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Auch Deloitte Österreich konnte mehrfach punkten: Das Unternehmen sicherte sich den ersten Platz in der Kategorie Steuerberatung sowie Platz zwei im Bereich Mergers & Acquisitions (M&A). Darüber hinaus wurde Deloitte in den Branchensegmenten Familienunternehmen und Mittelstand sowie Handel und Konsumgüter jeweils auf den dritten Platz gewählt. Damit ist Deloitte viermal im Gesamtranking vertreten.

Sattler Energie Consulting konnte in mehreren strategisch relevanten Bereichen überzeugen: In der Kategorie Innovationsberatung erreichte das Unternehmen den ersten Platz. Auch im Bereich Sustainability wurde Sattler Energie Consulting mit Rang zwei ausgezeichnet. Darüber hinaus platzierte sich das Beratungsunternehmen in der Branche Automobil und Zulieferindustrie unter den Top drei. Insgesamt ist Sattler damit dreifach im Ranking vertreten.

Österreichs beste Berater nach Branchen 2025

Automobil und Zulieferindustrie: accilium setzt Maßstäbe

In der Kategorie Automobil und Zulieferindustrie konnte sich accilium GmbH mit einer soliden Note von 2,34 und drei Sternen den ersten Platz sichern. Das Unternehmen punktet mit starker Branchenexpertise und innovativen Lösungen für die Mobilitätswende. Auf Platz zwei folgt Roland Berger Österreich mit einer Bewertung von 2,39, knapp vor Sattler Energie Consulting, die ebenfalls mit einer Note von 2,39 bewertet wurden.

Banken und Versicherungen: EY vorne

Im Segment Banken und Versicherungen führt EY Ernst & Young ServicegmbH & Co OG das Feld an – mit einer Note von 2,25 und drei Sternen. Die starke Präsenz in diesem für Österreich bedeutenden Sektor unterstreicht die strategische Positionierung des Unternehmens. Es folgen PwC Österreich GmbH mit 2,38 und risk on mind® GmbH mit 2,40, ebenfalls mit jeweils drei Sternen bewertet.

Familienunternehmen und Mittelstand: Qualität aus der Steiermark

In dieser Kategorie sticht CONEO Steiermark Steuerberatung GmbH hervor, die mit einer Bewertung von 2,11 und vier Sternen auf Platz eins rangiert. Die Steuerberatungsgesellschaft zeigt, dass fundiertes Know-how und regionale Verwurzelung auch im nationalen Vergleich bestehen können. Auf Platz zwei und drei folgen Expense Reduction Analysts/ERA Group (2,31) sowie Deloitte (2,33).

Green Tech, Energie und Umwelt: next level consulting vorn

Die Kategorie Green Tech, Energie und Umwelt zeigt eine spannende Dreierkonstellation: next level consulting liegt mit einer Bewertung von 2,24 an der Spitze. Arthur D. Little Austria GmbH belegt mit 2,42 den zweiten Platz, dicht gefolgt von PwC Österreich GmbH mit 2,44. Alle drei Beratungen zeigen, dass ökologische Zukunftsthemen längst ein zentrales Beratungsfeld geworden sind.

Handel und Konsumgüter: EY erneut auf Platz eins

Auch im Segment Handel und Konsumgüter ist EY führend – erneut mit einer Note von 2,25. Dahinter reihen sich die Berater Unternehmensberatungs GmbH (2,39) und Deloitte (2,60) ein. Damit zeigt EY erneut seine breite Aufstellung über Branchen hinweg.

Maschinen- und Anlagenbau: ICON mit Bestnote

In einer sehr technisch geprägten Branche wie Maschinen- und Anlagenbau konnte sich ICON mit einer exzellenten Bewertung von 1,56 und fünf Sternen deutlich von der Konkurrenz absetzen. Dahinter folgen Mercer (Austria) GmbH mit 1,66 und EY mit 2,25.

Transport, Verkehr und Logistik: starke Leistungen dicht beieinander

Die Ergebnisse in der Kategorie Transport, Verkehr und Logistik zeigen ein enges Rennen: Detecon Consulting Austria GmbH führt mit 2,19 knapp vor Arthur D. Little Austria GmbH (2,32) und BearingPoint sowie Wonderwerk, die beide mit 2,41 auf dem dritten Rang liegen.

Im Mai 2025 wurden 250 Geschäftsführer/C-Level/Executives über das Online-Panel von Brandscore befragt. 

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Worauf es wirklich ankommt: Was Auftraggeber an Beratungsprojekten schätzen

Beratungsqualität ist mehr als ein gutes Ergebnis – sie ist eine Frage von Vertrauen, Expertise und partnerschaftlicher Zusammenarbeit. Im Rahmen des INDUSTRIEMAGAZIN Beraterrankings 2025 wurden Führungskräfte und Entscheidungsträger gefragt, welche Faktoren sie an Beratungsprojekten besonders schätzen. Die Ergebnisse zeichnen ein klares Bild davon, worauf es ankommt – und worauf Beratungsunternehmen künftig besonderes Augenmerk legen sollten.

Fachliche Kompetenz bleibt unangefochten auf Platz eins

Mit 66 % Zustimmung steht fachliche Kompetenz ganz oben auf der Liste. Auftraggeber wollen mit Experten zusammenarbeiten, die nicht nur Konzepte liefern, sondern durch fundiertes Wissen, Erfahrung und strategische Tiefe überzeugen. Es zeigt sich: Kompetenz ist das zentrale Kriterium für Vertrauen und Zufriedenheit in der Beratung.

Erfahrung vor Ort und Branchenkenntnis zählen fast ebenso viel

Auf Platz zwei folgt mit 63 % das Kriterium: "Der Berater vor Ort ist erfahren und kompetent." Das unterstreicht die Bedeutung der persönlichen Beratung durch Senior Consultants – und zeigt, dass der Faktor Mensch nach wie vor zählt.

Dicht dahinter liegen mit jeweils 60 % Zustimmung Branchenkompetenz und fachliche Aktualität. Die Klienten erwarten von Beratern nicht nur generisches Wissen, sondern tiefgehendes Verständnis für branchenspezifische Herausforderungen sowie eine laufende Weiterbildung auf dem neuesten Stand.

Qualität, Preis-Leistung und soziale Fähigkeiten als Erfolgsfaktoren

Rund 59 % der Befragten gaben an, dass sie "hohe Qualität in allen Aspekten des Projekts" schätzen – von der Konzeptphase bis zur Umsetzung. Direkt dahinter folgen Preis-Leistungs-Verhältnis, soziale Kompetenz und übersichtliche Angebotserstellung, jeweils mit 58 %. Diese Werte zeigen, dass Beratung nicht nur inhaltlich, sondern auch kommunikativ und organisatorisch überzeugen muss.

Soft Skills gewinnen weiter an Bedeutung

Weitere häufig genannte Kriterien betreffen die weichen Faktoren der Zusammenarbeit: Sicherheit, Ausfallsicherheit, einfache Kontaktaufnahme und Umsetzungsgeschwindigkeit wurden von jeweils über 50 % der Befragten genannt. Auch systemische Ansätze (52 %) und Referenzen (51 %) spielen eine wichtige Rolle, ebenso wie methodische Kompetenz (51 %).

Nachhaltigkeit, Ethik und Diversität – aufstrebende Erwartungen

Interessant ist, dass auch Zertifizierungen (48 %), Gleichberechtigung (46 %), ethische Leitlinien (45 %), ökologisches Engagement (45 %) sowie der Blick für Diversität (42 %) zunehmend an Bedeutung gewinnen. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Beratung heute nicht mehr nur als Wirtschaftsdienstleistung verstanden wird, sondern auch eine gesellschaftliche Verantwortung mitträgt.

Der bekannte Name verliert an Relevanz

Bemerkenswert ist, dass nur 39 % der Befragten das Image bzw. den bekannten Namen eines Beratungsunternehmens als wichtig einstufen. Noch weniger zählen Kriterien wie ein ansprechender Webauftritt (38 %), Empfehlungen aus dem Netzwerk (35 %) oder die Zugehörigkeit zu einem internationalen Netzwerk (33 %).

Anlassbezogen vor langfristig: Wie Unternehmen externe Berater einsetzen

Die aktuelle Auswertung des INDUSTRIEMAGAZIN Beraterrankings 2025 zeigt deutlich, dass Unternehmen in Österreich externe Berater überwiegend anlassbezogen beauftragen. Mit einem Anteil von 43,3 % entscheidet sich fast die Hälfte der befragten Unternehmen gezielt und situativ für externe Beratung – etwa bei akuten Herausforderungen, Veränderungsprojekten oder strategischen Weichenstellungen.

Nur 21,3 % der Unternehmen geben an, Berater langfristig einzubinden. Weitere 20 % sprechen von einer tendenziell langfristigen Zusammenarbeit. Dies zeigt: Zwar existiert ein gewisser Trend zur strategischen Partnerschaft, doch der konkrete Anlass bleibt für die Mehrheit der auslösende Faktor.

Interessant ist auch der Anteil derjenigen, die sich zwischen den Polen bewegen: 13,2 % der Befragten ordnen ihre Beauftragungen als „weder noch“ ein, was auf flexible Modelle oder fallweise wiederkehrende Beratung hindeutet.

Insgesamt unterstreicht das Ergebnis, dass Effizienz und Problemlösungskompetenz im Vordergrund stehen. Unternehmen suchen punktgenaue Unterstützung – bevorzugt dann, wenn die internen Ressourcen an Grenzen stoßen oder spezifisches Know-how kurzfristig gefragt ist.

Warum Unternehmen externe Berater beauftragen – Ein Blick auf die Hauptfunktionen

Die Frage lautete: Welche Hauptfunktion erfüllt die Beauftragung externer Berater? Die Antworten zeigen ein klares Bild – und eine zentrale Erkenntnis: Beratung wird vor allem dort eingesetzt, wo es um langfristige strategische Weichenstellungen geht.

Mit einem Anteil von 48 % liegt die Lösung strategischer bzw. langfristiger Probleme deutlich an der Spitze. Unternehmen holen sich gezielt Unterstützung, wenn es um komplexe Transformationen, Zukunftsplanung oder nachhaltige Neuausrichtung geht – Aufgaben, die intern nicht immer mit der nötigen Tiefe oder Neutralität bearbeitet werden können.

An zweiter Stelle folgt mit 24,4 % die Lösung akuter Probleme. Hier geht es um schnelle, praxisnahe Unterstützung bei operativen Herausforderungen oder in Krisensituationen. Auch die Absicherung von Managemententscheidungen spielt mit 15,7 % eine Rolle – etwa durch externe Bestätigung oder Experteneinschätzungen.

Interessant ist der vergleichsweise geringe Anteil von 9,4 % für den Bereich Herbeiführung von Entscheidungen, die intern nicht möglich sind. Das zeigt: Beratungen agieren weniger als neutrale Schiedsrichter, sondern vielmehr als lösungsorientierte Projektpartner. Der Bereich Sonstiges wurde nur marginal genannt.

Die Zahlen unterstreichen, dass externe Berater vor allem dann ins Spiel kommen, wenn strategische Klarheit, externe Expertise und methodische Sicherheit gefragt sind – sei es zur Unterstützung beim Wandel oder zur punktuellen Entlastung bei komplexen Fragestellungen.

I. Nervenzentrum für die Energiewende: Thomas Burchhart (VERBUND) und Philipp Legény (Capgemini) bauen am Rückgrat der grünen Transformation

Zu sagen, die Idee wäre ambitioniert, ist fast eine Untertreibung. In sechs Ländern betreibt der VERBUND Windkraftanlagen und Photovoltaik-Parks. Neben Österreich und Deutschland auch in Spanien, Italien, Rumänien sowie Albanien. All diese Anlagen sollen in Zukunft zentral und in Echtzeit überwacht werden. Tatsächlich ambitioniert.

„Wir haben rund 1,2 Gigawatt an Wind- und PV-Leistung im Betrieb“, erklärt Thomas Burchhart, Head of Technical Department & Project Management bei VERBUND, der das Projekt leitet. „Bis 2030 wollen wir 25 Prozent unserer Gesamterzeugung aus Wind und Sonne bestreiten. Das geht nur, wenn wir ein skalierbares Datenfundament haben.“

Wenn jeder Windpark eigene Kanalnamen, Protokolle und Berechnungen verwendet, ist es mit der Skalierbarkeit aber weit her. Deshalb entschied sich der VERBUND dazu, mit Unterstützung von Capgemini eine völlig neue Lösung aufzusetzen: ein Data Lakehouse auf Basis der Databricks-Technologie. Die skalierbare Plattform in der Microsoft Azure Cloud wird im Endausbau Daten aus über 350 Windkraftanlagen und zahlreichen PV-Parks standardisiert, aggregiert und in Echtzeit bereitstellen.

Dass Capgemini an Bord geholt wurde, war kein Zufall – denn die Spezialisten von Capgemini brachten für das Projekt ideale Voraussetzungen mit: eine umfassende Expertise aus Architektur, Infrastruktur und Databricks, kombiniert mit internationaler Erfahrung im Energiesektor.

Thomas Burchhart
Thomas Burchhart, Verbund - © Verbund
Für uns war das ein Best Match. Ohne diese Partnerschaft wären wir nicht so weit gekommen.
Thomas Burchhart, VERBUND

Philipp Legény, Client Partner für Energy bei Capgemini, bestätigt die enge Kooperation: „Unsere Experten sitzen sehr regelmäßig mit dem VERBUND-Team zusammen. Das ist Kooperation auf Augenhöhe.“ Thomas Burchhart ergänzt die Einschätzung: „Wir wussten von Beginn an recht genau, wie unsere Lösung aussehen soll. Capgemini hat uns dann genau den weitergehenden Blick geliefert, den wir gebraucht haben. Deswegen sind wir auch sehr, sehr schnell ins Tun gekommen.“

Die neue Plattform ermöglicht eine frühzeitige Erkennung von Störungen und das sofortige Einleiten von Instandhaltungsmaßnahmen, gerade bei wachsender Komplexität ein echter Effizienzgewinn, wie Burchhart betont: „Mit der neuen Architektur bekommen wir einen einheitlichen Datenpool und gemeinsame KPIs für alle Assets.“

In Spanien sind bereits 160 von 180 Windkraftanlagen angeschlossen, bis Ende des Sommers soll das gesamte Portfolio an Wind und PV integriert sein, in Zukunft sollen auch Batteriespeicher und Umspannwerke miteinbezogen werden.

„Der VERBUND treibt nicht nur in Österreich, sondern europaweit zukunftsgerichtete Projekte voran“, sagt Legény. „Dass wir diese Vision teilen und gemeinsam an ihrer Umsetzung arbeiten dürfen, ist für uns extrem wertvoll. Es macht sehr viel Spaß, mit einem so zukunftsausgerichteten Kooperationspartner zu arbeiten.“ Thomas Burchhart ist ebenfalls begeistert: „Für uns war das ein Best Match. Ohne diese Partnerschaft wären wir nicht so weit gekommen.“

Philipp Legény, Capgemini
Philipp Legény, Capgemini - © Capgemini
Der VERBUND treibt europaweit zukunftsgerichtete Projekte voran – diese Vision teilen wir.
Philipp Legény, Capgemini

II. Sicher durch den Audit-Marathon: Jacqueline Wild (MM Group) und Marco Geiger (Deloitte Österreich) stärken die Cyber-Resilienz der MM Group

Als bei der MM Group die Rezertifizierung nach ISO 27001, also die Überprüfung der Cyber- und Datensicherheit des Unternehmens, auf der Agenda stand, war schnell klar: Diesmal würde es nicht reichen, den Prüfprozess nebenbei zu erledigen. Nicht nur die Anforderungen waren gestiegen – auch intern stand das Security-Team in einer schwierigen Phase. CIO Jacqueline Wild erinnert sich: „Unser damaliger CISO hat sich entschieden, das Unternehmen zu verlassen, die Zertifizierungsvorgaben sind weiter gestiegen – wir hätten das damals ohne Unterstützung von außen kaum schaffen können.“

Und so kam Marco Geiger ins Haus, den man glücklicherweise schon von früheren Kooperationen kannte. Insgesamt drei intensive Monate arbeiteten MM und Deloitte gemeinsam an der Vorbereitung der Rezertifizierung, mit Test-Audits und allem, was dazugehört. Die Rolle, die Deloitte dabei zukam, war es, den Prozess zu strukturieren. „Es war ja nicht so“, sagt Wild, „dass wir kein Know-how im Haus hätten. Wir haben auch viel vorbereitet gehabt. Aber, um es flapsig auszudrücken: Wir waren ein bisschen wie das berühmte Huhn ohne Kopf, das rennt, aber nicht weiß, wohin. Deloitte hat uns sehr schnell geholfen, wieder den Überblick zu bekommen.“

Besonders nützlich, sagt Wild, war die sehr praxisbezogene Vorbereitung auf das eigentliche Audit, darunter Interview-Trainings für die Mitarbeiter und Dokumentenreviews. Geiger mimte bei Probeläufen den Auditor und bereitete so das Team auf die echte Prüfungssituation vor. Denn, das weiß Wild aus Erfahrung, bei einer Zertifizierung kann es manchmal zu überaus originellen Wünschen kommen: „Ich kann mich an ein Audit erinnern, wo der Auditor darauf bestand, den doppelten Boden unter unserem topgesicherten Rechenzentrum aufzumachen, um zu sehen, ob da nicht jemand unterhalb hindurchkriechen könnte.“

Jacqueline Wild, CIO MM Group
CIO MM Group - © CIO MM Group
Ohne Unterstützung hätten wir das kaum geschafft.
Jacqueline Wild, CIO MM Group

Allein zu wissen, dass solche Situationen vorkommen können und im Vorfeld zu überlegen, wie man reagiert, ist eine große Stütze. Vor allem in Branchen, in denen Zertifizierungen kein Zusatz-Asset sind, sondern ein unverzichtbarer Business-Faktor. „Unsere Kunden – insbesondere aus der Pharma- und Food-Industrie, aber nicht nur diese, fragen ganz konkret nach ISO 27001. Wenn wir das nicht hätten, würden wir bei Ausschreibungen schlechte Karten haben“, sagt Wild. Umso dankbarer ist sie für die Struktur, die Geiger in die Angelegenheit gebracht hat. „Denn wir stehen schon vor dem nächsten Audit, sind aber dank der Kooperation nun bestens vorbereitet.“

Ein klares Fazit zieht Wild auch: „Auch wenn es nicht sehr überraschend klingt, ich kann Unternehmen nur raten, vor Audits früh genug mit den Vorbereitungen zu beginnen und sich nicht zu scheuen, Unterstützung zu holen. Denn man kann nicht alles wissen.“ Wobei, das will Marco Geiger von Deloitte zum Schluss unbedingt gesagt haben: „Ohne Management-Commitment auf der Gegenseite kann selbst der beste Berater nichts ausrichten. Bei der MM Group war das Commitment großartig. Ich denke daher, dass wir auch deshalb so erfolgreich sein konnten.“

Marco Geiger, Deloitte Österreich
Marco Geiger, Deloitte Österreich - © feelimage/Matern
„Ohne Commitment auf der Gegenseite scheitert auch der beste Berater.“
Marco Geiger, Deloitte Österreich

III. Die mit den Daten tanzen: Wolfgang Lang (NEVEON) und Susanne Zach (EY) schaffen Zahlentransparenz über Kontinente hinweg

Der Satz war eigentlich gar nicht für die anderen Meeting-Teilnehmer bestimmt. Doch als Susanne Zach, Leiterin des Bereichs AI & Data Lead bei EY, in einem Briefing-Call mit NEVEON ihrem Kollegen den Satz „Weißt du, worum es konkret geht?“ per Chat schickte, drückte sie versehentlich auf den „An-alle“-Knopf. Womit auch für NEVEON-CFO Wolfgang Lang, der ebenfalls in dem Call saß, klar war: Irgendwie reden wir gerade aneinander vorbei. Rückblickend betrachtet hat der Fauxpas vieles erleichtert: „Zehn Minuten später war alles klar und wir konnten starten“, sagt Zach.

Was NEVEON, einer der weltweit führenden Anbieter von Polyurethan-, Weich- und Verbundschaumstoffen und Teil der global tätigen Greiner Gruppe, wollte, war, die Qualität seiner Daten zu optimieren. Und zwar so, dass man dadurch die Geschäftsprozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von Einkauf über Produktion bis hin zum Vertrieb – effizienter gestaltet und so einen Wettbewerbsvorteil generiert. „Wer datengetrieben arbeitet, entscheidet nicht nur fundierter, sondern auch schneller und zielgerichteter – das verschafft uns einen klaren Vorsprung im Wettbewerb“, sagt Wolfgang Lang, der CFO von NEVEON.

Ein entscheidender Schritt auf dem Weg dorthin war es, aus den bestehenden Berichtssystemen ein einheitliches zentrales Dashboard zu entwickeln, das in Zukunft von allen 44 international verteilten Standorten verwendet wird. Keine einfache Aufgabe, wie die Beteiligten zugeben, doch Wolfgang Lang ist von der absoluten Wichtigkeit des Projekts überzeugt: „Daten sind für uns kein Nebenschauplatz. Ohne gute und gut zugängliche Daten gefährden wir unsere Position am Markt.“ Deshalb wollte NEVEON keine Lösung von der Stange und deshalb setzte das Unternehmen auf Kooperation mit externen Beratern, in dem Fall mit EY.

Susanne Zach, Leiterin des Bereichs AI & Data Lead bei EY
Susanne Zach, Leiterin des Bereichs AI & Data Lead bei EY - © www.christinahaeusler.at
Es ist unglaublich zu sehen, was möglich ist, wenn beide Seiten Lust haben, gemeinsam etwas zu schaffen.
Susanne Zach, Leiterin des Bereichs AI & Data Lead bei EY

Wobei EY zwar ein externer Unterstützer war, man sich aber gar nicht als ein solcher gefühlt habe, sagt Zach: „Wir waren immer Teil des Teams. Das Schöne dabei war, zu sehen, was möglich ist, wenn beide Seiten wirklich Lust haben, gemeinsam etwas zu schaffen.“ Beide Seiten, ergänzt Lang, meint dabei nicht nur, dass Susanne Zach und er einen guten Draht zueinander hatten, sondern dass wirklich alle am Projekt Beteiligten gern miteinander gearbeitet haben.

Die Rolle von EY war dabei, als Sparring-Partner, Katalysator und Wissensträger zu fungieren und sich am Ende überflüssig zu machen, indem man den Know-how-Transfer so gut schafft, dass NEVEON in der Folge mit dem erarbeiteten Datenökosystem gut alleine zurechtkommt.

Für NEVEON war dieser Zugang auch deshalb wichtig, weil man innerhalb der Greiner AG eine Wegbereiter-Rolle bei der S/4HANA-Transformation, also der Umstellung auf eine moderne, datengetriebene ERP-Plattform zur Vereinfachung und Digitalisierung von Geschäftsprozessen, spielen will. Was hier entsteht, soll in Zukunft auch anderen Divisionen zur Verfügung stehen.

Wolfgang Lang, CFO NEVEON
Wolfgang Lang, CFO NEVEON - © GREINER AG
Wer datengetrieben arbeitet, entscheidet nicht nur fundierter, sondern auch schneller.
Wolfgang Lang, CFO NEVEON

IV. Souverän statt hyperskalierbar: Florian Niedersüß (eww Gruppe) und Karim Taga (ADL) bauen an Europas KI-Zukunft

Die eww Gruppe, früher E-Werk-Wels genannt, ist den meisten als Energie- bzw. Wasserversorger bekannt. Doch das Unternehmen hat auch ein zweites Leben. Als eww ITandTEL betreibt sie sechs Hightech-Rechenzentren an unterschiedlichen Standorten in Österreich und ist auch im Besitz einer eigenen Glasfaserinfrastruktur.

Die Frage, wie man Künstliche Intelligenz heimischen Unternehmen zugänglich machen kann, ohne dass sie ihre Daten auf globalen Plattformen lagern müssen, beschäftigt die eww daher schon länger. Eine mögliche Lösung, so überlegte man sich, könnte darin bestehen, GPU-Rechenleistung as a service zur Verfügung zu stellen und so eine Alternative zu Hyperscalern wie Amazon oder Google zu schaffen. Schließlich, sagt Florian Niedersüß, Vorstand der eww Group, vertrauen die Kunden der eww bei Strom und Gas, warum also nicht auch bei KI? „Wir wollten eine Möglichkeit bieten, die leistungsfähig, sicher, offen und souverän europäisch ist.“

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Florian Niedersüß, Vorstand der eww Group - © dualpixel.photography
Karim Taga hat bei unserem Projekt mehr gemacht, als er dem Mandat nach müsste, weil ihn die Idee so fasziniert.
Florian Niedersüß, Vorstand der eww Group

Als Karim Taga, Managing Partner bei ADL Österreich, zufällig von der Idee erfuhr, war er begeistert: „Ab dem Moment war die eww für mich der Hero, der Lieblingschampion.“ Und weil er Florian Niedersüß schon seit Jahren kannte, fragte er nach den Details des Projekts und bot Unterstützung an. Unter anderem bei der Positionierung des neuen Produkts. „Wir haben gemeinsam geschärft, was das Produkt ausmacht, für wen es relevant ist und wie man aus dieser technischen Idee ein nachhaltiges Geschäftsmodell formt“, erzählt Taga.

Doch es war nicht nur die spannende Aufgabe, die Taga so begeisterte. Er hat sich auch aus prinzipiellen Gründen engagiert: „Europa muss nicht alles neu erfinden“, erklärt er. „Aber wir brauchen IT-Unabhängigkeit ebenso wie Energieunabhängigkeit. Wir können Bestehendes veredeln und damit etwas Eigenes, Besseres schaffen.“ Florian Niedersüß bestätigt diese Begeisterung: „Ich habe das tatsächlich so erlebt, dass Karim für uns mehr gemacht hat, als er dem Mandat nach müsste, weil ihn unsere Idee so fasziniert.“

Die Plattform ist inzwischen live und das Kundeninteresse groß: „Wir bestellen bereits GPU-Karten nach, um die Ansprüche unserer Kunden zu befriedigen“, erzählt Niedersüß. Dabei fokussiert man bewusst nicht ausschließlich auf Large Language Models und Chatbots: „KI ist ja viel mehr. Unser Angebot richtet sich auch sehr stark an Unternehmen, die Machine Learning in Produktion, Engineering oder für Analyseprozesse nutzen wollen.“

Mit der bisherigen Entwicklung ist Florian Niedersüß durchaus zufrieden: „KI ist ein superspannendes Thema und immer mehr Unternehmen wollen es nutzen“, sagt er. „Doch nicht alle Prozesse, Systeme und Daten eignen sich dazu, um sie einem globalen Hyperscaler zu überlassen. Mit unserer Alternative sind wir also absolut auf dem richtigen Weg.“

Karim Taga, Managing Partner Arthur D. Little
Karim Taga, Managing Partner Arthur D. Little - © Arthur D. Little
Ab dem Moment, wo ich von dem Projekt erfahren habe, war die eww für mich der Hero, der Lieblingschampion.
Karim Taga, Managing Partner Arthur D. Little

V. Mehr Dynamik, weniger Excel: Alexander Rudnay (Agrana) und Christoph Kopp (Horváth) modernisieren die Unternehmensplanung

Excel-Sheets sind genial, sie erlauben eine schier endlose Flexibilität. Excel-Sheets sind aber auch die pure Katastrophe. Denn mit jeder Zusatzfunktion, die jemand einbaut, mit jedem weiteren Blatt, wird es schwieriger, die Übersicht zu bewahren. Und es dauert immer länger, bis die für eine Finanzplanung nötigen Daten konsolidiert vorhanden sind. An eine rollierende, einfach anzupassende Planung ist mit Excel erst gar nicht zu denken. Jedenfalls nicht in einem Weltkonzern wie Agrana.

„Wir wollten weg von der klassischen Rückblick-Logik und hin zu einer echten, zukunftsorientierten Steuerung“, sagt Alexander Rudnay, Senior Vice President Finance bei Agrana. Begonnen hat Agrana das Vorhaben in einer ausgewählten Division und mit Unterstützung des Beratungshauses Horváth.

Christoph Kopp, Associate Partner bei Horváth, beschreibt die Herausforderungen, die dabei zu bewältigen waren, so: „Es ging nicht darum, bloß neue Tools zu implementieren, sondern darum, die Planung konzeptionell weiterzuentwickeln.“ Und das erforderte einen besonnen Zugang: „Viele Unternehmen starten mit einem Tool und merken erst danach, dass es nicht zu den Prozessen passt oder dass die Prozesse selbst verändert werden müssen. Wir haben von Anfang daran gearbeitet, wie wir die Planung konzeptionell besser und einfacher machen können, um damit einen echten Mehrwert zu generieren.“

Alexander Rudnay, Senior Vice President Finance bei Agrana
Alexander Rudnay, Senior Vice President Finance bei Agrana - © Agrana
Wir wollten daher weg von der klassischen Rückblick-Logik und hin zu einer dynamischen, zukunftsorientierten Steuerung.
Alexander Rudnay, Senior Vice President Finance bei Agrana

Und so blieb man zuerst noch eine Weile bei Excel mit all seinen Nachteilen: „Wir haben in dem Projekt gesehen, dass die einzelnen Divisionen sehr in dieser Excel-Welt verhaftet sind, sehr granular arbeiteten. Zuerst ging es daher darum, die wichtigsten Treiber zu identifizieren und die Zahl der Faktoren, die in Zukunft in die Finanzplanung einfließen werden, zu reduzieren“, erklärt Rudnay. Erst dann begann das Projektteam, die neue Lösung im Rahmen der SAP Analytics Cloud umzusetzen und so dynamische Vorschauen zu ermöglichen.

Für einen Konzern wie Agrana bildet eine dynamische Finanzplanung immense Vorteile, wie Rudnay anhand eines sehr eindrücklichen Vergleichs illustriert: „Wenn wir in unserem Forecast für den Apfelpreis um einen Euro daneben liegen, hat das Auswirkungen in zweistelliger Millionenhöhe. Fokus auf die wesentlichen Treiber und anpassbare Planung sind für uns daher wirklich Gold wert.“

Zugleich erspart sich Agrana mit dem neuen Zugang, Kleinigkeiten separat zu budgetieren, die extrem zeitaufwendig sind, aber kaum Input auf das Endergebnis haben.

In Zukunft sollen die Lernings aus dem aktuellen Projekt dazu verwendet werden, auch in anderen Divisionen die Planung auf ein neues, treiberbasiertes Fundament zu stellen. Die Vorzeichen dafür stehen gut. Das liegt unter anderem daran, sagt Christoph Kopp, dass im Rahmen des Projekts sehr offen und freundschaftlich gearbeitet wurde: „Wir haben als ein integriertes Projektteam agiert, mit einer sehr guten Aufgabenteilung und, das muss man auf jeden Fall sagen, sehr motivierten Partnern auf der Seite von Agrana.“

Christoph Kopp, Associate Partner bei Horváth
Christoph Kopp, Associate Partner bei Horváth - © Klaus Ranger
Es ging nicht darum, bloß neue Tools zu implementieren, sondern darum, die Planung konzeptionell weiterzuentwickeln.
Christoph Kopp, Associate Partner bei Horváth

VI. Entspannt zum Erfolg: Ronald Fink (Prinzhorn Group) und Christoph Leydolt (Stanton Chase) rekrutieren Menschen, nicht Lebensläufe

Die beiden mögen einander. Das merkt man sofort. Wenn Ronald Fink und Christoph Leydolt an einem Tisch sitzen, dann dauert es nicht lange, bis die erste launige Bemerkung samt ebenso launiger Replik folgt. Auf den ersten Blick mag das verwundern, denn Ronald Fink ist Group HR Director bei der Prinzhorn Group und Christoph Leydolt als Partner bei Stanton Chase Finks Berater bei Executive Search. Doch die Lockerheit ist nicht gespielt.

„Wir versuchen auch bei Bewerbungsgesprächen, die wir führen, eine gewisse Entspanntheit zu vermitteln. Denn schließlich wollen wir, wenn ein Kandidat oder eine Kandidatin kommt, vor allem den Menschen kennenlernen. Am Fachlichen scheitert es ja ohnehin selten“, sagt Fink.

Seit 2019 unterstützt Leydolt als Executive-Search-Profi die Prinzhorn Group. „Inzwischen sind wir so eingespielt, dass ich in den meisten Fällen schon beim ersten Treffen mit einem Kandidaten einschätzen kann, ob dieser zu Prinzhorn passt oder ziemlich sicher nicht“, sagt Leydolt.

Die Prinzhorn Gruppe, sagt Leydolt, geht bei ihrer Bewerbersuche wie einige Familienunternehmen vor: Man sucht Leute, von denen man sehr gern möchte, dass sie dem Unternehmen auf Dauer verbunden bleiben. Da rücken menschliche Qualitäten in den Vordergrund. Der Bewerber muss zum Mindset des Unternehmens passen: „Wir geben unseren Führungskräften sehr viel Spielraum, wir wollen, dass sie ihren Bereich so führen, als wäre es ihr eigenes Unternehmen“, sagt Fink. „Dementsprechend rekrutieren wir keine Lebensläufe, sondern Persönlichkeiten.“

Ronald Fink, Group HR Director Prinzhorn Group
Ronald Fink, Group HR Director Prinzhorn Group - © ELISABETH CICHON photography
Wir geben unseren Führungskräften sehr viel Spielraum, wir wollen, dass sie ihren Bereich so führen, als wäre es ihr eigenes Unternehmen.
Ronald Fink, Group HR Director Prinzhorn Group

Solche zu finden, darin hat Leydolt eine jahrelange Erfahrung, die im heutigen Marktumfeld besonders stark zur Geltung kommt. Denn selbst in so großen und klassischen Industrien wie der Packaging- und Papierindustrie wird zunehmend auch branchenextern rekrutiert, teils um frischen Wind und einen Input von außen ins Unternehmen zu holen, teils weil die guten Leute, die aus der Branche kommen, gerade nicht verfügbar sind. Mit Niederlassungen in 16 Ländern sucht Prinzhorn zudem international. „Bei Stanton haben wir ein internationales Netzwerk, auf das wir zurückgreifen können, das ist natürlich ein klarer Vorteil“, sagt Leydolt.

Die langfristige Arbeitsverbindung von Fink und Leydolt hätte bei allen Vorteilen, die Stanton Chase als internationaler Topplayer hat, ohne gegenseitige Sympathie freilich dennoch nicht funktioniert, sagen die beiden. Denn gerade im Recruiting gilt: Wenn Kunde und Berater einander nicht verstehen, wie soll der Berater dann die bestmöglichen Kandidaten bringen? Woher soll er das Gespür entwickeln, wer zu seinem Auftraggeber passt und wer nicht? Christoph Leydolt bringt aber auch noch einen anderen Punkt ins Spiel: „Ich bemühe mich dennoch, möglichst verschiedene Kandidaten zu präsentieren, damit Ronald auswählen kann.“ 

Christoph Leydolt, Partner Stanton Chase
Christoph Leydolt, Partner Stanton Chase - © maria kravchik
Inzwischen sind wir so eingespielt, dass ich in den meisten Fällen schon beim ersten Treffen mit einem Kandidaten einschätzen kann, ob dieser zu Prinzhorn passt oder ziemlich sicher nicht.
Christoph Leydolt, Partner Stanton Chase

Wie halten Sie Ihre Kunden?

Auch die Beraterbranche spürt die aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Verwerfungen. Wir haben daher bei Consultern aus unterschiedlichen Bereichen nachgefragt: Was tun Sie, um in Krisenzeiten ihre Kundenbeziehungen zu stärken?

  • Daniel Knuchel, Advicum
    „In der Krise suchen Kunden keine Konzepte, sondern Lösungen. Berater, die zuhören, priorisieren und in der Umsetzung überzeugen, schaffen Vertrauen und Differenzierung. Die Kombination Mensch – Organisation – Technik sichert nachhaltigen Erfolg.“

    Daniel Knuchel, Equity Partner von Advicum Consulting

  • Rudolf Krickl ist der CEO von PwC Österreich.
    „Unser Anspruch ist es, Klarheit zu schaffen und Wachstumschancen früh aufzuzeigen. Wer technologische Chancen nutzt, Kundenbedürfnisse versteht und den Wandel aktiv mitgestaltet, kann besonders in unsicheren Zeiten erfolgreich beraten.“

    Rudolf Krickl, CEO PwC Österreich

  • „Wir leben unsere Werte: Herz, Biss, Vertrauen und Respekt. Mit Agilität, digitaler Expertise und starkem Branchenwissen sind wir auch in herausfordernden Zeiten ein verlässlicher Partner für unsere Kunden und begeistern zugleich neue.“

    Hendrik Frecken, Senior Manager TTL

  • "Es motiviert uns, dass unsere Arbeit von führenden CEOs auf diesem Wege ausgezeichnet wird“ sagt Clemens Satke, Geschäftsführer SHS.
    „Gute Beratung zeigt sich erst in Krisenzeiten: Sie muss sich rechnen. Lösungen müssen praktikabel und umsetzbar sein. Und Kunden soll die Angst vor Veränderungen genommen werden, damit sie gestärkt und zukunftsfähig aus dem Wandel hervorgehen.“

    Clemens Satke, Geschäftsführer SHS

  • „Personalberatungen überzeugen in der Krise mit Spezialisierungen, Branchenexpertise und enger Kundenbindung. Durch agile Prozesse und aktive Kandidatennetzwerke sichern sie Vertrauen, halten Mandanten und gewinnen gezielt neue.“

    Markus Baldauf, CEO von MBMC Headhunting & Executive Search

Österreichs beste Unternehmensberatungen: Methodik und Befragung

Abgrenzung 

Untersucht wurden klassische Beratungsunternehmen, IT-Beratungen, Beratungstöchter von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Inhouse-Consultingfirmen, die am Markt tätig sind.

Befragungsdesign

Den Teilnehmern der Studie wurde vorerst ungestützt die Frage gestellt: "Welche Unternehmensberatung kennen Sie in diesem Beratungsfeld? Mit welchen haben Sie Erfahrung?". Danach wurde den Teilnehmern eine Liste von Beratungsunternehmen jedes Beratungsfelds vorgelegt und die Frage gestellt: "Wie bewerten Sie alles in allem die Qualität dieser Beratungsunternehmen?" Die Bewertung erfolgte in der Schulnotenskala. Branchenspezialisten wurden zusätzlich auch in einem eigenen Rating gerankt.

Befragungsteilnehmer

Für das Ranking wurden über das Online-Panel von brandscore.at 500 leitende Angestellte (alle Branchen, Geschäftsführer, C-Level, Executives) befragt. Die Befragung fand im Mai 2025 statt.

Gewichtung, Rangreihung 

Eine Teilnahme an der Rangreihung setzte mindestens 15 gestützte Antworten von Befragungsteilnehmern voraus. Der Rang in der Bestenliste ergibt sich aus der Qualitätsbewertung analog zur Schulnotenskala. Die Berechnung der Sterne, die wir zusätzlich zur Reihung vergeben, funktioniert wie folgt: Die besten 20 Prozent einer Kategorie erhalten 5 Sterne, die besten 21 bis 40 Prozent erhalten 4 Sterne usw. bis hin zu den schlechtesten 20 Prozent mit einem Stern.